Wasserhaltungen


Oberster Grundsatz sollte es zunächst sein, Änderungen des natürlichen Wasserhaushaltes weitestgehend zu vermeiden. Somit ist grundwasserschonenden Bauweisen, wie wasserundurchlässige Baugruben u.ä., der Vorzug zu geben. In einem weiteren Schritt sind die Auswirkungen von Wasserhaltungen zu klären. Hierbei ist insbesondere die Reichweite, das Absenkmaß in Abhängigkeit von Entfernung und Zeit, sowie die hieraus resultierenden Effekte, wie Setzungen, Trockenfall von Grünbestand, Verrottungsgefahr bei Holzpfahlgründungen etc., zu untersuchen. Gegebenenfalls sind gleichzeitig Wiederversickerungsanlagen notwendig und/oder günstig.

Die rechnerische Planung der Grundwasserabsenkungsanlage basiert zunächst auf einfachen labormäßig erfassbaren Daten, wie z.B. Sieblinie des anstehenden Bodens, ggf. Durchlässigkeitsversuchen u.a. . Bei Wasserhaltungsanlagen mit normalem bis großem Einfluß empfiehlt sich in der Regel die Durchführung eines oder mehrerer In situ Versuche, wie z.B. ein Open End Test oder ein Versickerungsversuch. Hierdurch wird zusätzliche Planungssicherheit gewonnen, welche sich in der Regel in einer kleineren (weil genaueren und zuverlässigeren) Bemessung der Anlage niederschlägt.

Hinsichtlich der Entnahme oder Versickerung von Grundwasser sind zahlreiche rechtliche und behördliche Auflagen zu erfüllen. In jedem Fall ist die Qualität des geförderten Wasser chemisch zu analysieren. Belastetes oder kontaminiertes Grundwasser kann ggf. nicht in einem Vorfluter eingeleitet werden und erfordert eine zusätzliche Reinigungsstufe, was wiederum den Sinn der Gesamtmaßnahme in Frage stellen kann.

Selbstverständlich stellt die geeignete Software wiederum ein praktisches Hilfsmittel dar, um derartige Planungen zu unterstützen (s. Beispiel). Mit der Visualisierung der räumlichen Grundwasserspiegellinie in isoparametrischer Darstellung und, für den Ingenieur sinnvoller auswertbar, in Form von Grundwasserisobaren steht ein optimales Instrument zur Entwurfsbearbeitung zur Verfügung.